Guten Morgen liebe Welt, sagte der Dachs…


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Sabine Kiefner

diese Geschichte entstand unmittelbar während Krankheit und Tod einer lieben Freundin. Ich schrieb sie eigentlich nicht alleine, denn während wir Abschied nahmen, standen wir alle fassungslos – aber umso enger beieinander.

Und während unseres Austausches – fand der Dachs wie üblich Trost und Halt in seiner Welt.

Eine Welt der Gedanken und Bilder – eine andere Welt – eine, in die es sich lohnt ab und an zu verkriechen.

Nicht für immer – nur um Kraft zu schöpfen!


 

 

„Guten Morgen liebe Welt“:,

sagte der Dachs, als er an einem frühen, trüben Novembertag aus seiner Höhle schaute.
„Du bist ja immer noch da“.

„Na klar, lächelte die Welt, mich wirst du nicht los. Und nun raus mit dir, du trübes Pelztier….du hast Aufgaben“!

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„Es ist zu kalt und zu nass“, maulte der Dachs. „Ich sehe keinen Grund mehr meine Aufgaben zu erfüllen.

Ich habe einen guten Freund verloren und ich habe Fragen, die nun niemals beantwortet werden“, heulte er.

„Und du liebe Welt siehst genauso  trüb und neblig aus, wie ich mich fühle. Ich gehe einfach wieder in meine Höhle und warte ab, bis wenigstens du nicht mehr trübe bist und nicht mehr weinst“.

 

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Noch bevor er die Antwort der amüsierten Welt hörte, drehte der Dachs sich herum und verzog sich mit dem Kopf voran wieder in seine warme Höhle.

Die Welt prustete vor lachen.
Die Tränen liefen ihr vor Lachen aus den Augen, …

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Kurz drehte der Dachs sich noch einmal um und blinzelte seinen Tunnel entlang nach draußen.

„Dieser Regen, …hört wohl niemals auf.“

…mit diesen Gedanken schlief der Dachs eingerollt, in seiner Schlafkammer ein…..

Die Welt erholte sich vom Lachen und trocknete sich ihr Gesicht.
Sie schaute noch einmal in die Höhle und ließ ein Farnkraut vor dem Eingang wachsen, damit der Herbstwind nicht so kalt hineinwehte.

„Schlaf dich aus, du griesgrämiges Pelztier“, flüsterte sie liebevoll hinein.

„Du bist ein lustiger Kerl, der mich so oft nicht versteht“.

Sie hatte diesen skeptischen Kerl gerne, wie sie alle Wesen gerne hatte.

So oft hatte sie ihm die Wahrheiten über sich, der Welt erklärt.
Niemals hatte sie etwas verborgen. Nicht ihre Schönheit und nicht ihre Hässlichkeit.
Sie offenbarte sich immer unverstellt in ihrer ganzen Wahrheit.

So zeigte sie sich ihm und allen Wesen immer gleich.

Der Dachs verstand sie oft nicht.
Dann schrie er:

„Ich verstehe die Welt nicht!
Welt, ich verstehe dich nicht!“

Die Welt wurde nie müde, ihm all das, was er nicht verstand, wo er verzweifelt zu sein schien, immer wieder aufs Neue zu erklären.

All die Schönheit der Welt, zweifelte der Dachs nicht an.
Hier war er gelehrig und ein Wesen mit schnellem Verstand.

Hier brauchte die Welt ihm also nicht immer erneut ihre Schönheit zu zeigen.
Er kannte alle Varianten davon.

Er kannte alle Namen der Bäume, die er liebte. Jedes Kraut und jedes Tier.

Die Hässlichkeiten, die dunkle Nacht, der garstige Herbst und der neblig trübe Morgen….diese Dinge musste die Welt ihm immer wieder erneut zeigen….

So hatte er in den letzten Tagen mehr davon gesehen, als er vertrug.

An diesem Tag, lies die Welt dem kleinen Griesgram einfach einmal ein paar Stunden schlafen.

Es war ein unruhiger Schlaf. Immer wieder wachte der Dachs auf und grübelte. Immer wieder dachte er an die letzten Tage, wie er ruhelos und zweifelnd durch den Novemberwald  gezogen war; auf der Suche nach der Antwort, deren Frage er längst vergessen hatte.
…diese Bilder und Erinnerungen der letzten Tage, gingen ihm nun durch den müden Kopf.
Er war enttäuscht und bitter traurig stundenlang durch den Wald gelaufen. Auch entäuscht über die Welt, über die Unfähigkeit der Welt, sich von ihrer schönen Seite zu zeigen.

Er hatte einen Freund verloren und der Herbstwald schien in Trauer zu sein.

Er erinnerte sich, wie er zu den Bäumen hoch geschaut hatte.
Er kannte sie alle. Er konnte an den Blättern und der Rinde alle Bäume des Waldes erkennen.

Viele Tiere achteten und schätzten den Dachs. Manche sagten, er habe großes Wissen und er wurde oft um Rat gefragt.

„Was nutzt mir mein Wissen? Was nutzt mir das, was ich schon alles weiß, wenn ich noch so viele Fragen habe?“

So hatte er die letzten Tage in den Wald hineingeschrien. Und keine Antwort erhalten, die ihn trösten konnte.
Er hatte nur den Wald erneut sterben sehen; wie in jedem November zuvor.
Und vor seinem inneren Auge erschien wieder das Bild,  der kleinen Buche mit ihrem letzten Blatt:

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Ein Rotkehlchen hatte sich auf den Ast gesetzt,  ganz dicht daneben.

„Diese Farbe ist magisch,  was meinst du Dachs“?

„…hmmm?  Wie meinst du „?
Er schien aus seinen trüben Gedanken gerissen worden zu sein und war  einfach weiter getrottet ohne den Erklärungen des Rotkehlchens besondere Beachtung zu schenken.

„Ja, die Farbe….schau doch mal, wie meine Kehlfedern, so wunderschön rotbraun.

Jeden Herbst, wenn alles grau wird, dann kommt das erst zur Geltung. Und wenn ich mich neben den einzelnen welken Blättern plaziere, dann……Hey!

Wohin so eilig?
Hast du etwa keine Augen, für das Schöne in der Welt?“

Das Rotkehlchen ärgerte sich an diesem Tag nur flüchtig über die Ignoranz, des Dachses.
Es hüpfte ganz vorsichtig, noch ein Stückchen näher zu dem Blatt heran um die Farbe zu genießen und sie mit seinem Gefieder auf Übereinstimmung zu prüfen.
„Wow, wir passen sowas von perfekt zusammen,  du und ich“, flüsterte das Rotkehlchen aufgeregt.

Und weil es sich kaum beherrschen konnte vor Begeisterung, schlug es doch zu heftig mit den Flügeln, sodass das Blatt herunterfiel.

Kurz betrübt blickte es hinterher…dann sagte es: „okay, du liegst da unten bei Deinesgleichen.
Ich sitze dann eben hier alleine und komme so erst richtig zur Geltung“.
Zufrieden mit sich und der Welt, erkannte das Rotkehlchen,  wie ausgewogen doch alles in dieser Welt zu sein schien und pfiff laut ein Liedchen.

All das hatte der Dachs nicht mitbekommen, denn er war ja an diesem Tag längst weiter gegangen, mit seinen trüben Gedanken,  mit den selben Sorgen und Zweifeln.

Und er schlief mit der Erinnerung des Bildes, wieder ein.

Als er erneut aufwachte, erinnerte der Dachs sich sogleich an das nächste Bild, welches sich bei seinem Waldspaziergang so festsetzte, dass die Erinnerung seine sämtlichen Sinne erneut wach riefen. Er roch das Laub, er spürte die Kälte und das seltsame Gefühl, das er vorgestern beim Anblick der Bäume empfand.

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Er war mit seinen Gedanken durch den Buchenwald gezogen. Er hatte vor Nebel kaum das Ende des Waldes sehen können. Da er ein wacher und aufmerksamer Kopf war, entgingen ihm meist die Unegelmäßigkeiten nicht.

Er erinnerte sich daran, wie er stehengeblieben war und die ungerade gewachsene Buche bemitleidete. Lange schaute er zu ihr hinüber, konnte den Blick kaum abwenden.

Sie hatte ihn angeblinzelt, als er näher geschlichen kam und zu ihr hinaufgeschaut hatte.

„Was hatte sie nochmal zu ihm hinuntergerufen?“ fragte er sich.

„Die Krummen sind alle nicht gerader, na und?“

Etwas irritiert, dachte er nun über diese Bemerkung nach.

Die Buche schien mit sich und der Welt sehr zufrieden gewesen zu sein.

„Wie aufrichtig sie da so krumm zwischen all den geraden Buchen gestanden hatte“, dachte der Dachs. Er bewunderte erst jetzt im Nachhinein, ihr Selbstbewusstsein. Diese Erkenntnis zauberte ein kleines Lächeln in sein Gesicht.  Was er aber selber gar nicht wahr nahm.

Schon war er mit seinen Erinnerungen weiter gegangen und ihm kam die Stelle in den Sinn, wo er oft bis zum Morgengrauen mit seinem Freund, den Sommer verbracht hatte.

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Hier hatte es ihn unmerklich auch an diesem Herbstmorgen hingezogen. Und so hatte er an diesem Morgen dort ganz alleine gesessen und vergeblich gewartet. Die Erinnerung und die Trauer überkam ihn erneut und er konnte es einfach nicht fassen.

So sehr sehnte er sich, nach den warmen Sommernächten, mit den wertvollen Gesprächen, die sie beide dort hatten.

Sie hatten sich so gut verstanden, sie hatten gemeinsam gelacht und gegessen. Sie hatten sich gegenseitig mit ihren Erfahrungen bereichert und sie hatten sich so viel gegeben.

Zusammen waren sie auf Nahrungssuche gegangen und mit einem Freund als Begleiter, war doch alles so viel leichter gewesen.

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Er sehnte sich nach der Wärme und hing in diesen Erinnerungen fest.

Zu fest, um das Ganze zu sehen.

Er fühlte vor Leere, die Fülle nicht.

Dann kroch er zum Ausgang und entdeckte, dass ein Farnkraut ihm genau vor die Türe gewachsen war.

Er schob es beiseite, mit einer Bemerkung, dass ihm wohl kein vernünftigerer Platz zum wachsen in den Sinn gekommen sei.

Die Welt und das Farnkraut warfen sich vielsagende Blicke zu.

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„Immerhin hat es aufgehört so heftig zu regnen“, murmelte er und sein Blick wanderte misstrauisch prüfend zum Himmel hinauf.

Dann blickte er nach links und rechts und es entging ihm nicht der Tropfen, den die Welt vergaß nach ihrem heftigem Lachen wegzuwischen.

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„Liebe Welt, warum bist du denn, so traurig? Warum ist denn hier noch immer eine Träne von dir?

Willst du mir nicht von deinem Kummer erzählen? Dann erzähle ich dir auch von meinem“, bot der Dachs ihr an.

„Deinen Kummer kenne ich, lieber Dachs“, sagte die Welt. „Dafür kenne ich dich zu genau. Außerdem schreist du ihn so laut seit einigen Tagen in den Wald hinein, dass es mir, der Welt nicht entgangen sein kann.“

Der Dachs nickte einsichtig. „Das ist wahr, ich bin zu traurig, um es für mich zu behalten. Nun weiß es die ganze Welt.

Aber sage mir doch bitte, worüber du so geweint hast“, bettelte er.

„Ich habe nicht geweint“, sagte die Welt belustigt. Ich habe so heftig gelacht, dass mir die Tränen nur so liefen. Ich begleite dich seit du geboren wurdest und ich erkläre dir immer wieder, die Ausgewogenheit, des Ganzen.

Du bist einer meiner gelehrigsten Schüler. Was du einmal erkennst, dass vergisst du nicht. Wenn Wesen eine Frage haben, schicke ich sie oft zu dir. Du scheust keine Mühe, alles was du weißt auch den anderen zu erklären.

Du aber bist dabei  so drollig versessen auf die kleinen Details, auf die winzigen Unebenheiten, die unvermeitlichen Fehler, die aber sein müssen.

 Wer die Schönheit sieht, muss auch die Hässlichkeit erlebt haben.  Sonst erkennt er sie ja nicht.

Wer den Verlusst so schmerzlich erfährt, kann nur so erkennen, dass er zuvor etwas gehabt hat, was groß und wertvoll für ihn war.

Wer einen Freund vermisst, wird erkennen, wie wichtig Freundschaften sind.

Wer Angst vor dem Verlusst hat, wird das was er hat, umso höher wertschätzen.

Und wer im Herbst zu frieren beginnt…“, setzte die Welt fort.

„Der sollte sich mal schleunigst auf dem Weg nach Süden machen!“ kreischte ein Kuckuck der Welt ins Wort und raffte eilig sein Fluggepäck.

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„Richtig!“ sagte die Welt, doch der Kuckuck war längst fort. „Und du, lieber Dachs, kümmerst dich nun um deine Angelegenheiten,“ wandte sie sich ihm wieder zu.

„Jedes Blatt, was zu Boden fällt, hat eine Oberseite und eine Unterseite, Dachs.  Verstehst du, es gibt immer das Eine und das Andere.  Nie das Eine ohne das Andere – merke es dir Dachs.

Außerdem befürchte ich, wird die Nachmittagssonne  nicht lange anhalten, an diesem 1. Dezembertag. Ich denke auch, dass der kommende Winter keine Rücksicht nehmen wird, wenn du vor Kummer und Trübseeligkeit vergisst, dir eine angemessene Speckschicht zuzulegen.

Das Wildschwein ist seit heute früh unterwegs und pflügt sich schmatzend durch das Laub, auf der Suche nach Eicheln, Pilze und Kastanien.“

„Das Wildschein?“, schrie der Dachs.

„Wildschwein!  Ich muss zu ihm, bevor die Sonne untergeht.“

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So hatte der Dachs nichts mehr übrig, für die Belehrungen der Welt. Er rannte über die weite Lichtung, obwohl dies am Tage recht unvernünftig war.

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Er rannte weiter zum Tannenwald…

„Beeilung, Beeilung“, feuerte er sich selber an.

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„Die Sonne steht bereits so tief!“ rief er sich selber zu.

Und im Schutz der hohen Tannen rief er: „Wildschwein,… du alte Wutz, …wo steckst du nur? Ich brauche dich!“

Er hatte an manchen Sommerabenden gemeinsam mit seinem Freund und mit dem Wildschwein in der Dämmerung gesessen.

Er wusste, dass es kein Nachttier war, wie er und sein Freund. Trotzdem hatten sie oft Stunden, die sie gemeinsam verbringen konnten. Und es waren unzählige vergnügliche gewesen.

Jetzt hoffte er, die Dämmerung würde noch eine Weile anhalten. Eine kleine Weile, damit er Zeit hatte, ihm von seinem Kummer des verlorenen Freundes zu erzählen.

Und noch genug Zeit, um ihn zu bitten, ihm bei der Suche zu helfen.  Die Welt hatte etwas gesagt. Sie sagte:

„Jedes Blatt, was zu Boden fällt, hat eine Oberseite und eine Unterseite, Dachs.“

Das Wildschwein war die Tage bereits eifrig unterwegs gewesen. Während er traurig durch den Wald gezogen war, immer müder und immer kraftloser wurde, hatte das Wildschwein die Unterseiten des Laubes gesehen…

„Wildschwein!“, schrie er voller Hoffnung.

„HHMMMMMM“, grunzte etwas vor ihm. „SCHREIIII NCHT SOO!“

“ Entschuldigung  – liebe Buche –  ich suche das Wildschwein – ich muss es finden –  bin in Eile – Sonnenuntergang – wenig Zeit – bis eigentlich keine mehr.

„EIIILEEE, WAAS? … IHHR SEIIID EUERR GAANZES LEEEBEN IN EIILEE!“

Bitte, hast du es gesehen?“

Der Dachs bettelte und stammelte…

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„DAAAA LANNNG“, brummte die Buche und deutete nach Links.

„Vielen lieben Dank, ich werde demnächst auch etwas mehr Zeit für dich haben“, japste er kurz. „Versprochen!“

Schnell rannte er nach Links, so wie ihm die Buche gesagt hatte.

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Und endlich, nach wenigen Schritten und Sprüngen, nahm er Witterung auf. Es musste in unmittelbarer Nähe sein. Dann sah er es. Wie es dort oben an einer Tanne sich genüsslich den Rücken scheuerte.

„Wildschwein, du alte Wutz! Wie gut, dass ich dich habe.“ Er sprang die Böschung herauf und benahm sich wie ein Wiesel, so umrundete er das erstaunte Tier und sprang vor Freude immer wieder an ihm hoch.

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„Gaschtanien?“, grinste es, mit vollem Maul. Willsche Gaschtanien? Schind genuk da!“

Der Dachs lehnte ab, Kastanien waren sowieso nicht sein Fall. Bei einer Maus, hätte er nun mitlerweile nicht nein gesagt, denn so allmählich machte sich die lange Fastenzeit mit lautem Knurren im Magen bemerkbar.

Aber er hatte es Eilig und erzählte so schnell er konnte mit nur so viel Worte, wie nötig waren, warum er seit Tagen vor Kummer kaum ein noch aus wusste. Sein Freund war verschwunden und seit einer guten Woche nicht mehr zu ihrem Treffpunkt erschienen. Sie hatten sich noch so viel zu sagen und nun war der Wald und die Welt so leer ohne ihn.

„Das ist sehr bedauerlich“, sagte das Wildschwein. Es hatte ohne Kastanien in dem Maul, eine viel deutlichere Sprache. „Wie kann ich dir nun helfen, außer dass ich dich ganz feste drücke und dich ein Stückchen tragen kann?

Und sage mir doch bitte, welchen deiner Freunde du verloren hast?“

„Du hast den Wald gepflügt Wutz, seit Tagen gräbst du deine Nase durch das Laub, drehst die Blätter um und…

…der Igel! – Wutz. Der Igel ist mir verloren gegangen.“

Und wieder weinte der Dachs los und konnte sich kaum auf den Beinen halten.

„Also, noch haben wir etwas Zeit, sagte das Wildschwein. „Die Dämmerung hält noch etwas an und das Licht müsste ausreichen.“

„Komm, Dachs. Komm schnell, ich zeige dir etwas“.

Der Dachs lag mit dem Kopf auf seine vorgestreckten Pfoten im Laub und wusste mit der Aufforderung des Wildschweins nichts anzufangen.

Das Wildschwein setzte sich bereits in Bewegung…

„Los, komm schon, worauf wartest du noch, es wird gleich dunkel!“

Manchmal muss man erkennen, dass man verschiedene Freunde hat. Manchmal muss man auch Freunden einfach vertrauen.  Und manchmal folgt man ihnen einfach, in der Hoffnung, dass sie sich um die Angelegenheiten kümmern, zu denen man selber gerade nicht in der Verfassung ist.

So sprang er auf und folgte dem Wildschwein tief in den Laubwald hinein.

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Sie liefen schweigend, denn der Dachs wagte nicht zu denken. Er wagte sich nicht sich vorzustellen, was das Wildschwein ihm nun zeigen wollte.

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„Gleich da vorne Dachs, gleich sind wir da, es ist schon fast kaum noch etwas zu erkennen. Beeile dich!“

Das Wildschwein hatte bei aller Gemütlichkeit, einmal in Fahrt gekommen, ein beachtliches Tempo.

Und dann blieb es stehen. Es flüsterte.

„Da wollte ich gestern Pilze finden. Ich sage dir, …der Geruch! Es müssen die köstlichsten Butterschwämme dort unter dem Laub wachsen…“

Der Dachs traute seinen Ohren nicht. „Bu-tter-schwäm-me?“ stammelte er enttäuscht.

„Ja, aber dann sah ich das Schild , was der Igel da aufgehängt hatte.“

„Halte Winterschlaf“

„Ausgerechnet an dieser hervorragenden Stelle, hatte ich Grabeverbot.“

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Das Buch: „Früher war ich falsch, heute bin ich anders“ b

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