Ansichtssache

Was ist Autismus? Und was ist es nicht?

Laut WHO zählt Autismus zu einer genetisch bedingten tiefgreifenden Entwicklungsstörung, aufgrund einer vererbten Variation des Gehirns. Diese bringt eine andere Wahrnehmungs – und Informationsverarbeitung für den Betroffenen mit sich als es für nichtautistische, neurotypische Menschen üblich ist. Das hat für eine betroffene Person eine mitunter völlig andere Sichtweise auf die Dinge der Welt, auf seine Mitmenschen und auf sich selbst zur Folge.

Die Ausdünnungsgrade dieser entsprechend von der Norm abweichenden Denkstrukturen sind allerdings fließend und sehr vielgestaltig.

Darum sind Personen, die von Autismus betroffen sind natürlich ebenso verschieden, wie neurotypische Personen das für für sich auch beanspruchen zu sein.

Gemeinsam haben Autisten allerdings alle eine mehr oder weniger ausgeprägte Auffälligkeit in folgenden Bereichen:

Kommunikation und soziale Interaktion

Sensorik und Wahrnehmung

Spezialinteressen und Stereotypien

Entsprechend dieser Kriterien wird mittels spezieller Testungen und Untersuchungen versucht eine betroffene Person auf einer Skala einzuordnen, auf die er je nach Ausprägungsgrad der Störung dann eingestuft wird.

Jede Person, die diese Kriterien auch in der untersten Ausprägungsstufe erfüllt, liegt laut Definition im Spektrum, hat also eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) und erfüllt somit die erforderlichen Diagnosekriterien.

In der Bevölkerung ist allerdings eher noch ein recht einfaches, klischeehaftes Bild vorherrschend.

Die Vorstellungen davon, was ein Autist ist, reduzieren sich dabei entweder auf einen frühkindlichen Autisten, der möglicherweise nicht spricht, nie sprechen wird und keinerlei Kontakt zur Umwelt aufnehmen kann und entsprechend weit am hinteren Ende des Spektrums steht, oder aber auf einen hochbegabten Asperger Autisten mit enormen Fähigkeiten, sogenannte Savants, der dann im unteren Bereich des Spektrums vermutet wird.

So einfach ist es nicht.

Beide Ausprägungen kommen vor. Aber darüber hinaus natürlich alle anderen Abstufungen, Variationen und Kombinationen der einzelnen Kriterien.

Die fließende Graduierung innerhalb des Spektrums macht nun erst deutlich, wie vielfältig und differenziert das autistische Syndrom zu betrachten ist. Wie oft schwer zu diagnostizieren es ist und wie vielfältig die Auswirkungen auf die Entwicklung und auf das alltägliche Leben eines Autisten sein können.

hier mehr:

https://heutebinichanders.wordpress.com/2013/02/27/mit-mensch-oder-ohne-mensch/

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